Stories

Hier können Sie gechannelte Botschaften und Geschichten lesen. Es sind meistens archetypische und elementare Energien,  wie der Wind, der Tod oder Aspekte der
Erde, Tier- und Pflanzengeister, mit denen ich in Verbindung stehe und die mir etwas mitteilen.

Manchmal sind die Informationen kurz und knapp, manchmal ausführlicher. Manchmal sind es Zwiegespräche mit persönlichen Botschaften, die jedoch generell anwendbar sind. Es gibt auch globale Hinweise.

 

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Die Timpetus

Es war Vollmond. Gerne nutze ich die  Atmosphäre jener Stunden für spirituelle Aktivitäten und lasse mich dabei von der Kraft des Mondes inspirieren. Dieses Mal war ich mit der energetischen Reinigung von Meereswasser beschäftigt. Während ich mit meinem Bewusstsein konzentriert am Ozean tätig war, sollte Sephir ein wenig auf Haus und Grundstück achtgeben.

Sephir ist eine Schlange, das heißt, ein Energiewesen in Gestalt einer Schlange. Sie ist von beeindruckender Größe und glänzend schwarz mit einem goldenen Krönchen auf dem Kopf.  Die Blindschleichen, die leibhaftig bei uns im Gras wohnen, wirken im Vergleich zu ihr wie Regenwürmer. Die Schlange wurde von Erzengel Michael aus mir nicht näher bekannten Gründen in unserem Garten ausgesetzt, oder sagen wir besser, sie wurde mir vorübergehend geschenkt.

Nachdem ich meine Meditation beendet und mein Bewusstsein von der See wieder nach Hause gelenkt hatte, wartete Sephir bereits auf mich und meinte: „Hier war alles ruhig. Aber du musst noch einmal los. Mir nach!“ Und schon schlängelte sie sich davon.

„Was denn jetzt noch?“ dachte ich nicht sonderlich begeistert. Ich war müde, Mitternacht war lange vorüber, und ich hätte mich gerne hingelegt und geschlafen. Doch da Sephir sich kommentarlos in Bewegung setzte, blieb mir nichts anderes übrig, als meiner Schlange zu folgen. Eins, zwei, fix landeten wir im Nachbarort bei dem Haus einer Bekannten, und zwar ganz oben auf dem Schornstein. Da saßen wir nun wie zwei Eulen und blickten in die Nacht. Von der Höhe des Schornsteins bot sich mir eine gute Aussicht bis hinüber zum Wald auf dem gegenüber liegenden Bergkamm.

„Siehst du es?“ fragte Sephir.
Ich schaute Richtung Wald und sah nichts als die schwarzen Umrisse der Bäume. Ich schüttelte den Kopf.
„Siehst du es jetzt?“ fragte Sephir erneut.
Ich verneinte abermals.
„Nun schau doch mal genau hin!“ drängte Sephir.

Ich blickte weiterhin zum Bergkamm, und da sah ich es plötzlich. Vielmehr ihn. Eine gewaltige, nebelhafte Gestalt, mehr eine Silhouette, ragte am dunklen Horizont hinter den Bäumen empor.
„Donnerwetter!“ entfuhr es mir, „Der ist ja riesig!“
„Geh hin zu ihm“, meinte Sephir.

Sachte bewegte ich mich vom Schornstein fort und näherte mich dem Wald. In gebührendem Abstand blieb ich stehen, denn nur aus der Weite konnte ich diese große Gestalt überblicken. Ich stellte mich vor und fragte neugierig im gleichen Atemzug: „Wer bist denn du?“
„Ich bin der Riese Timpetu“, lautete die verblüffende Antwort.

Vage erinnerte ich mich, dass es ein lustiges Gedicht gab, in dem der Riese Timpetu, oh Graus, verschluckt hat eine Maus. Daraufhin sucht er den Doktor Isegrimm auf, der ihm empfiehlt, zur Lösung des Problems noch eine Miezekatze zu verschlucken.

Nun habe ich schon hin und wieder erfahren, dass das Universum einen ganz eigenen Humor hat, den ich manchmal gar nicht so richtig erfasse oder erst später verstehe. Vielleicht ist es ein Hinweis darauf, dass wir auch ernste Situationen fröhlich angehen können und spirituelle Arbeit keine bierernste Sache sein muss. Also nahm ich die Antwort  einfach hin und fragte weiter, was er hier mache.

„Ich beschütze und reinige diesen Wald und das umliegende Gebiet“, entgegnete der Riese.

„Wovor beschützt und wovon reinigst du die Gegend?“ wollte ich wissen.

„Von bösen Gedanken“, lautete seine Antwort. „Sieh mal!“ Er hob seinen Fuß, der die Größe eines Gemüsebeetes hatte, und zertrat eine Menge hässliches Gewürm, das auf dem Waldboden herum kroch.

„Das sind Gedanken des Hasses, der Wut, der Niedertracht und andere böse Gedanken, die von den Menschen ausgesandt werden. Sie vergiften die Erde und die Atmosphäre und bringen Unruhe und Zwietracht, wo immer sie auftauchen. Ihr bezeichnet so etwas auch als Elementale.“

Diesen Begriff kannte ich. Elementale entstehen, wenn ein Mensch sehr intensiv immer wieder bestimmte Gedanken denkt. Zum Beispiel ein Alkoholiker, der weiß, dass er die Hände vom Schnaps lassen soll. Doch in Gedanken sieht er ständig eine Flasche vor sich, die er austrinken will. Oder eine Frau, die einen verheirateten Mann begehrt. Auch sie weiß, dass sie das nicht soll. Aber sie sieht den Mann immer wieder vor sich und kann  kaum noch an etwas anderes denken, als an ihr Begehren und den leidenschaftlichen, aber bösen Wunsch, seine Frau möge doch tot umfallen, so dass er frei für sie ist.

Werden solche starken Wünsche und Gedanken ständig wiederholt, entwickeln sie ein Eigenleben. Sie gewinnen an Energie, werden auf der feinstofflichen Ebene gewissermaßen gegenständlich. Diese von den Menschen geschaffenen und ausgesandten Energieformen nennt man Elementale. Wenn sie dann, möglichst noch in Gesellschaft ähnlich strukturierter Energieformen, zu dem Absender zurückkehren, - und das tun sie, sie sind ja gewissermaßen seine Kinder -  können sie irrtümlicherweise auch als Fremdenergien empfunden werden.

Genauso gut können wir hilfreiche Elementale mit intensiven positiven und liebevollen Gedanken erzeugen. Es ist sehr schön, ein Elemental der Liebe für einen Menschen, für Pflanzen, eine Gegend oder für den Planeten zu schaffen.

Ich betrachtete den Riesen und fragte mich, was er alleine bewirken konnte. Etwas zögerlich, denn ich wollte ihn nicht vergrämen, wandte ich mich an ihn: „Nun, deinen Einsatz hier halte ich für äußerst wichtig und wertvoll. Doch du kannst ja nur ein begrenztes Gebiet abdecken, und das ist nicht sehr effektiv.“

Timpetu zeigte mir ein Bild. Ich sah in verschiedenen Gebieten verstreut weitere Riesen, die das gleiche taten wie er.  Er war also nicht allein. Das fand ich gut und irgendwie beruhigend. „Und wie steht es mit den Regionen, in denen Krieg herrscht?“, wollte ich wissen. „Gerade da, wo heftige, bösartige Gedanken von Hass, Vernichtung, Mord und Fanatismus herrschen, müssen doch regelrechte Teppiche übelster Elementale vorhanden sein. Wie sieht euer Wirken dort aus?“

Der Riese wirkte sehr ernst. „In solchen Regionen können wir nicht tätig sein. Dafür wurden wir nicht geschaffen. Jene extrem feindlichen gedanklichen Energien, die in Kriegs- und Krisengebieten existieren, würden uns zerstören.“

Und was nun? Die Frage blieb. Ziemlich betroffen verabschiedete ich mich von dem Riesen.

           May 2016

    © Karin Usbeck
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Karin Usbeck, Thüringen